Aktuelles

Kurioses

Jahreskalender

Bildergalerie

Ein Abend mit mächtig Dampf

zurück

„Was haben die alten Dampfloks mit der Kirche in Niederburg gemeinsam? Sie brauchen beide jede Menge Kohle.“ Auf den Punkt brachte W. Huppertz mit diesem Spruch die Intention des „Abends unter Dampf“. Die Innenrenovierung der Niederburger Kirche und das Interesse an der alten Dampflokzeit sinnvoll miteinander zu verbinden, war der Sinn und Zweck dieses Abends. Der Verein für Heimatpflege und der Pfarrgemeinderat hatten eingeladen und die Resonanz war erfreulich hoch, fast 150 Besucher fanden den Weg in das Mehrzweckgebäude in Niederburg

J. Busch eröffnete den Abend mit seinem Vortrag über den Bau der Eisenbahn im Mittelrheintal. Er hat sich mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt und ein interessantes Buch darüber geschrieben. Von der Eisenbahn versprachen sich die Menschen des 19. Jahrhundert wirtschaftlichen Aufschwung und damit persönliches Wohlergehen. Jeder noch so kleine Ort kämpfte um eine Haltestelle und Hoteliers sahen es gerne, wenn die Bahn unmittelbar an den Fenstern vorbeifuhr und damit zu einer Attraktion für ihre Gäste wurde. Bahnlärm war ein Fremdwort! Eine Reihe von alten Fotos ließ die Zeit der Dampflokomotiven wieder lebendig werden. Und viele der anwesenden pensionierten Eisenbahner erkannten ihre alten Arbeitsstellen wieder. Gerade in Niederburg gab es eine große Zahl von Eisenbahner, die aus ihrer aktiven Zeit noch einige Eisenbahnutensilien aufbewahrt haben. Uniformen, Lokomotivführerscheine, Signallampen, große Signalzeichen, Bilder legendärer Dampfloks erinnerten an diese Zeit.

Nach einer Pause, in der die Rot-Weißen Dorfmusikanten aufspielten, moderierte der „Dampfplauderer“ Manfred Wallig die weiteren Programmpunkte. In seinen hervorragenden Filmen wurde deutlich, warum die alten Dampfrösser bis heute eine so große Faszination ausüben. Ihre gewaltige Kraft ist für den Betrachter mit allen Sinnen erfahrbar. Da raucht und zischt es, es dampft und faucht, es drehen sich Räder aller Größen und darüber liegt der Geruch von Kohle und Schmieröl. Jährlich strömen Tausende von Menschen zu den wenigen Strecken, auf denen heute noch die alten Züge verkehren, um einmal das Gefühl einer solchen Dampflokfahrt zu erleben.

An einen solchen Abend durfte natürlich das Lied von der „Schwäbischen Eisenbahn“ nicht fehlen. Begleitet von den Dorfmusikanten unter der Leitung des „Gastdirigenten“ M. Wallig sang der ganze Saal voller Begeisterung das Lied vom armen Bäuerlein, dem bei seiner ersten Eisenbahnfahrt seine Geiß abhanden kam.

Ein kurzer Filmausschnitt beendete den rundum gelungenen Abend. In vielen aufwändig inszenierten Szenen wurde noch einmal die Entstehung der Eisenbahn lebendig.

E. Menne und W. Huppertz in ihren historischen Eisenbahneruniformen sorgten dafür, dass die „Kohle“ für die Kirche nicht zu kurz kam. Jeder durfte nach Belieben eine Spende in den Kohlekasten werfen. Diese spontane Sammlung brachte alleine über 500€ in die Kasse, dazu kommt noch der Gewinn aus dem Verkauf der Speisen und Getränke. Vielen Dank allen Spendern und Besuchern!

Ein solcher Abend fordert eigentlich eine Fortsetzung, so formulierten es mehrere Besucher. Und so ist daran gedacht, im nächsten Jahr an einem weiteren Abend die Geschichte der Bahn bis in die heutige Zeit zu verfolgen. M. Wallig schlug mit seinem letzten Film über den „Fliegenden Roland“ schon den Bogen in die Neuzeit der Eisenbahn, die sicher ebenso spannend und interessant ist wie die Zeit der Dampfloks.

Danken wollen wir zum Schluss noch einmal J. Busch und M. Wallig, die völlig unentgeltlich mit ihren Präsentationen den Abend erst möglich gemacht haben und den Rot-Weiß Dorfmusikanten für ihre musikalischen Beiträge.