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Dacheindeckung einer Kapelle in Tervete Lettland

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Bereits vor einigen Jahren hatte Dachdeckermeister Heinz Lenz Schiefersteine für eine Kapelle im lettischen Tervete gefertigt. Diese Steine sollten dazu dienen, die Dacheindeckung einer Kapelle auf einem Friedhof in unmittelbarer Nähe einer größeren Kirche zu renovieren. Das Dach ist dermaßen marode, dass schon Birken aus dem Gebälk wachsen. Das Gebäude aus der Zeit vor 1800 droht einzustürzen und für immer zu Schaden zu kommen.

Was sollte nun der Grund sein hier mitzuhelfen? Die Gründe sind vielfältiger Art: Die Bevölkerung in Lettland ist ausgesprochen deutschfreundlich und hält die Erinnerungen an deutsche Helfer in weiter Vergangenheit als auch die Erinnerungen an  einquartierte deutsche Soldaten während des zweiten Weltkrieges wach. Ein älterer Herr von fast achtzig Jahren erzählte von seinen Erlebnissen mit jungen deutschen Soldaten noch immer voller Hochachtung und Respekt. So auch die junge Bevölkerung, die mit Begeisterung deutsch lernt und möglichst viel von Deutschland wissen will und das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Dem lettischen Staat und seiner Bevölkerung geht es nicht gut, der Staat ist faktisch bankrott, das Land zahlungsunfähig. 


Ein weiterer Grund ist ein Suchen nach Gott und Glauben, das wir in dieser Art nicht verstehen können. Nach siebzig Jahren Sowjetherrschaft und der Glaubenlosigkeit sehnen sich die Menschen nach christlichen Werten. Kirchen, genutzt als Pferdeställe, Stallungen anderer Art,  Lagerräume, Werkstätten u. s. w.  wurden mit viel Eigeninitiative gesichert, Dächer abgedichtet und wieder für Gottesdienste nutzbar gemacht. Menschen suchen wieder die Nähe der christlichen Grundüberzeugung nach gottlosen Zeiten der Vergangenheit.

Ein weiterer Grund beim Fortbestand der Kapelle mitzuhelfen, ist die unmittelbare Nähe zu einer abgebauten, großen Abschussanlage für Interkontinentalraketen der sowjetischen Armee. Es bewegt schon sehr zu hören, dass diese Vernichtungswaffen konkret auch auf unsere Heimat hier am Rhein gerichtet waren.

Unsere Handwerksmeister Heinz Lenz und Wolfgang Schink haben schon seit Jahren ihre Unterstützung bei den Renovierungsarbeiten zugesagt. Doch dieser Hilfeakt ist nicht alleine von Niederburg leistbar. Wir haben uns mit der Nachbargemeinde Laudert zusammengetan, um gemeinsam mit allen Gemeinden und Städten der Verbandsgemeinde für den Erhalt der Kapelle zu werben und mit Handwerkern und auch per Geldspenden Unterstützung zu leisten. Handwerker sind gefunden, die bereit sind kostenfrei zu helfen, fehlende Geldmittel für die Beschaffung von Materialien und Transport sollen bis zum Start der Aktion in der ersten Maiwoche des nächsten Jahres erbeten werden. Hier soll nicht nur praktische Hilfe geleistet, sondern auch ein Friedenssymbol geschaffen werden.

Bürgermeister Bungert und die Stadt- und Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde haben ihre Unterstützung zugesagt. Wie wir gemeinsam helfen können, werden die Ortsvereine zusammen mit dem Gemeinderat beraten. Andere Gemeinden werden sich an der von Niederburg ausgehenden Initiative beteiligen, wir Niederburger sind gebeten unsere eigenen Handwerker zu unterstützen.