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Backesbrunnen wieder mit Quellwasser versorgt

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Seit 1850 besteht die alte Niederburger Wasserversorgung aus der Quelle im "Spiss", seit dieser Zeit versorgt die Quelle Niederburger Brunnen mit frischem Wasser. Die durch Zufall gefundenen Aufzeichnungen zeigen die Brunnenanlage in einer Wiese am Bachlauf des Lützelbaches und beschreiben detailgenau den Bau der Wasserleitung über eine Trasse in der Nähe der heutigen Weinstrasse in die Dorfmitte. Dort sind ein Brunnen und eine Viehtränke am Standort des Denkmals aufgezeigt. Die Wasserleitung wurde dann zum Backhaus und zum unteren Ende des Dorfes in der Nähe des Pfarrhauses verlängert.

Bereits in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts war die Brunnenanlage am Backhaus marode geworden. Der Brunnen wurde abgeschaltet, der Brunnentrog trocken gelegt und zeitweise mit Blumen bepflanzt. Mit einer Straßenbaumaßnahme Mitte der achtziger Jahre wurde dann die Leitung in der Hauptstrasse ausgebaut, ein Anschluss des Backesbrunnens und seines baugleichen "Kollegen" im Unterdorf waren fortan nicht mehr möglich.

Eine Anregung aus der Dorfmoderation zur Dorferneuerung wurde aufgegriffen und die Wiederverlegung der Wasserleitung eingeplant. Mit dem jetzt vollendeten Straßenneubauprojekt wurde eine Wasserleitung in den offenen Gräben mitverlegt. Der Anschluss an die alte Brunnenleitung wurde durch die Verlegung der Leitung in einer Kreisstrasse auf einer Länge von fast 110m möglich. Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen war die Devise: In den Graben wurden zusätzlich ein Leerrohr, ein Kabel für die Straßenbeleuchtung, eine Versorgungsleitung für das Denkmalgelände und ein Steuerkabel für die Dorfbrunnen mitverlegt. Der Schacht unter dem Brunnen und der Übergabeschacht der Wasserleitung waren dermaßen marode, dass diese ausgewechselt werden mussten. Die geplanten Kosten nur für die Kabelverlegung und den Lückenschluss beliefen sich auf mehr als 25.000 €. Dass Niederburger, wenn es um die Verschönerung des Dorfes geht, gerne zu Eigenleistungen bereit sind, war wieder eine gute Basis um Kosten zu sparen. Die beiden Schachtbauwerke wurden in Eigenleistung eingebaut, die aufwändigen Montagearbeiten und die nötigen weiteren Installationen wurden in gleicher Weise gebaut. Nach historische Vorlagen wurden in schweißtreibender Arbeit Pumpenschwengel geschmiedet. Zu guter Letzt erhielten alle Brunnen im Dorf ein neues Farbkleid. Am Ende wird ein Betrag von etwas mehr als 11.000 € ausreichen, um alle Kosten zu decken. Dass für künftige Gestaltungen der Dorfbeleuchtung und für andere Zwecke vorgesorgt wurde, ist dank der Planungen der Ausschüsse und des Gemeinderates möglich. Das kühle Nass der Dorfbrunnen steht künftig für alle Brauchwasserzwecke zur Verfügung und wenn Kinder an heißen Tagen das klare Quellwasser für eine Abkühlung nutzen, dann ist dies auch gewollt.

Er läuft wieder, der Backesbrunnen. Dank vieler unentgeltlicher Stunden Eigenleistung und mancher Plackerei.

Hermann Josef Klockner