Den 40. Geburtstag feierte dieser Tage der Niederburger Verein für Heimatpflege im Rahmen des diesjährigen Backesfestes. Zusammen feierte man mit der Theatergruppe DASTOBI, die auf ihr 10 jähriges Bestehen zurückblicken kann.

Eine Weinprobe, aber nicht der herkömmlichen Art, war der Rahmen zur Festveranstaltung anlässlich des Doppel-Jubiläums. "Wein und Bibel" stand als Motto über allen Vorträgen und Probenankündigungen als Überschrift. Die Moderation hatten Barbara Fendel, Mittelrhein Weinkönigin 2005 und Pfarrer Wolfgang Krammes, seine Zeichens Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde St. Goar übernommen. Der Ruf, dass beide Vortragende besondere Qualitäten im Bezug auf Wein und dessen Vorzüge haben, war ihnen vorausgeeilt.

Den Abend eröffneten Walter Huppertz, langjähriges Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Heimatvereins und Stephan Menne als Vorsitzender der Theatergruppe. Passend zur herbstlichen Dekoration erklangen Melodien aus Jagd- und Parforce Hörnern, vorgetragen von der Jagdhornbläsergruppe "Hohenstein".

Die Grußworte des Schirmherrn, Herrn Christoph Neubauer von der Bopparder Volksbank, der Vertreterin des Verbandsbürgermeisters, Frau Beigeordnete Ursula Krick und des Niederburger Ortsbürgermeisters folgten.

Dass Wein ein von Gott mit allen Vorzügen ausgestattetes Getränk sein kann, wissen Genießer aller Zeiten. Die Bibel ist gerade zu ein Paradebeispiel für erkannte, geistige Erweiterung des Bewusstseins durch maßvollen Weingenuss. Vergessen in der Bibel wurden aber auch nicht die Warnungen und die Folgen übermäßigen Trinkens und die Veränderungen von Körper und Geist durch ebensolchen. Dass das himmlische Bodenpersonal seine Erweiterungen des Horizontes und des Sprachschatzes aus dem Saft der Reben zu allen Zeiten schätzte, wurde während der Proben deutlich. Auch die Folgen und die Komplikationen menschlichen Handelns nach Weingenuss waren Thema der Probenbesprechung. Pfarrer Wolfgang Krammes erwies sich als ausgezeichneter Kenner von Bibelzitaten und den Wein und Bibel betreffende Episoden. Barbara Fendel leitete gekonnt und charmant die Vorstellung der Weine. Aus den Weinanbaugebieten Rheinhessen, Nahe, Mosel und ganz besonders die Gewächse des Mittelrheins ließen den Geschmacksnerven freien Lauf. Die Kenntnisse der ehemaligen Weinhex und Mittelrhein-Weinkönigin wurden immer wieder punktgenau und mit Humor gewürzt angebracht. Alwin Halfmann hatte seine mit seinen Werken gefüllten Archive nach Wein und Artverwandtem durchsucht und trug einige seiner "Stickelcher" vor.

Die bereitgestellten Gefäße zur Entsorgung des nicht dem eigenen Geschmack entsprechenden Rebensaftes wurden kaum genutzt.

Als ideale musikalische Probenüber-brückung fungierte die Combo des Wilhelm Hofmann Gymnasiums mit gekonnter Musik. und nicht übertriebener Lautstärke. Dezent vorgetragene Stücke förderten die Unterhaltung und Entspannung der Probengäste in der Niederburger guten Stube.

Zu guter Letzt schlossen Walter Huppertz und Stephan Menne die Weinprobe mit einem auf den Buchstaben "G" gereimten Vortrag. Der Dank der beiden Vorsitzenden galt den Probensprechern Barbara Fendel und Pfarrer Wolfgang Krammes für die kurzweiligen und jederzeit gut gewürzten Texte.

Dem Weinprobenabend folgte am Festsonntag das alljährliche Backesfest des Vereins. Gleich drei Wildschweine wurden zu herzhaften Köstlichkeiten verarbeitet und jede Menge traditionelle Backesspezialitäten warteten auf die Gäste. Die große Helferschar war am Ende des Tages zufrieden mit der Nachfrage nach den Produkten aus Pfanne und Ofen.