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Gemeinderat im Wald unterwegs.

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Arg gebeutelt wurde der Niederburger Gemeindewald nach Stürmen in den vergangenen Jahren. Kaum noch eine Ecke des Waldes ist in dem Zustand, wie man ihn aus den achtziger Jahren kennt. Ganze Fichtenbestände sind weggeräumt, die Stürme der vergangenen vier Jahre haben niedergelegt, was noch nach Wiebke und Co. überstanden hatte. Die Aufarbeitung der letzten gefallenen Bestände ist erfolgt, die ersten Arbeiten zur Wiederinstandsetzung sind erfolgt. Die Vorgehensweise der Forstfachleute erläuterten Forstamtleiter Dr. Gert Loskant und Revierförster Alois Ternes direkt vor Ort an den Problemstellen und an Hand der ersten Wuchsergebnisse der Neupflanzungen.

Bei der Neuplanung der Pflanzungen in den Kahlflächen wurde auf eine Flächengatterung verzichtet, statt dessen werden kleine Einzäunungen um die Neupflanzungen errichtet, die dem Wild genügend Freiflächen lassen, um sich Artgerecht entwickeln zu können, auf der anderen Seite aber auch das wertvolle Pflanzgut schützen. So sollen auch die Jäger angehalten werden, mit entsprechendem Druck die Wildbestände so zu regulieren, dass sowohl Wald als auch Wild entsprechende Lebensräume nutzen können und deren gesunder Bestand für Generationen gesichert werden kann. Jagdpächter Hansjürgen Günnewig sagte hierzu eine entsprechende Arbeits- bzw. Jagdweise zu.
Die Forstfachleute wählten Pflanzgut, das sich, je nach Standort und Bodenverhältnissen ausgesucht, optimal entwickeln kann. Zwischen den geschützten Bereichen können sich die Pflanzen und das Wild frei entwickeln.

Die Pflege der aufgekommenen Naturverjüngungen und Anpflanzungen der Windwurfflächen der achtziger Jahre wurde ausführlich begutachtet. Hier waren die Forstfachleute mit Mitarbeitern zu Gange und erklärten den anwesenden Gemeinderäten die Art und Weise der Pflegemaßnahmen in den Jungbeständen.

Die effektive Bewirtschaftung des Gemeindewaldes gestaltet sich durch die katastrophalen Schäden vergangener Jahre in Zukunft schwieriger. Der Gemeinderat hat sich während des Rundganges ein Bild machen können und wird entsprechend bei seinen künftigen Entscheidungen verfahren müssen. Die Schädigung des Waldes ist dermaßen nachhaltig, sie wird über lange Jahre Auswirkungen zeigen. Monokulturen förderten die Schäden dieser Größenordnung. Die Chance, der Natur wieder mehr Spielräume einzuräumen, ist durch die Katastrophe frei geworden und sollte unbedingt genutzt werden. Selbst die Forstfachleute räumten ein Umdenken ihrer Berufsgruppe bei der Waldbewirtschaftung ein. Die alleinige Ausrichtung auf mögliche Gewinne ist Mitursache der Schäden vergangener Jahre.

Dem Wald wieder eigene Entwicklungschancen zu geben wird helfen, gesunde Bestände aufzubauen. Diese Nutzung wird erst in Generationen möglich sein.

Hermann Josef Klockner, Ortsbürgermeister